Über die Vogelvielfalt im Thaddenpark wissen wir schon ganz gut Bescheid (http://aktionen.artenreicherschulhof.de/2025/03/11/was-ist-los-im-thaddenpark/), aber welche (größeren) bodenlebenden Tiere kommen eigentlich vor? Um das herauszufinden, hat die UFO- AG (Umwelt für Fortgeschrittene) zwei Wildkameras für jeweils zwei Wochen im April und Mai 2025 an insgesamt vier Plätzen im Thaddenpark aufgehängt.
Mehrere weibliche und männliche Amseln waren häufig an unterschiedlichen Plätzen zu sehen, ein einzelner Buntspecht zeigte sich an einer der als einzelnes Naturdenkmal geschützten Eichen an einer Schadstelle der Rinde in ca. einem Meter Höhe. Viele Eichhörnchen, die in unserem Park häufig vorkommen, ließen uns mit Hilfe der Videoaufnahmen an unterschiedlichsten Aktivitäten, wie der Nahrungsaufnahme, der Fellpflege oder der Reviermarkierung teilhaben.


Etwas schockierend, aber nicht überraschend ist die große Präsenz von mindestens acht täglich/nächtlich grüßenden Katzen aus der Umgebung, die den Park ganz klar dominieren. Diese Räuber haben offensichtlich einen großen Einfluss auf die Artenvielfalt, insbesondere bodenlebender Lebewesen aber auch Vögeln haben, welche zu ihrem Beutespektrum gehören (https://www.artensterben.de/biodiversitaetsverlust-durch-hunde-und-katzen/).


Umso überraschender ist der Nachweis eines Igels (Tier des Jahres 2024!), der sich ein einziges Mal an der östlichen Mauer im Bereich des großen Laub-/Humushaufens neben der Kapelle zeigte.
Die Sichtung ist sehr erfreulich, da der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) insbesondere durch die Zunahme an Mährobotern in Privatgärten inzwischen auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere und somit als gefährdet eingestuft wird. Die Dämmerungs- und nachtaktiven Maschinen erkennen die ebenfalls zu dieser Tageszeit aktiven Kleinsäuger sehr häufig nicht, diese rollen sich im Angesicht der Gefahr zusammen, wodurch es unweigerlich zur Kollision kommt. Häufig werden die Tiere dabei durch die Mähwerkzeuge getötet oder stark verletzt (ein Artikel zur Igelverträglichkeit von Mährobotern findet sich hier: https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Igel-im-Garten-Gefahr-durch-Maehroboter-und-Co,igel528.html). Die Präsenz des kleinen Insektenfressers ist aber auch deshalb überraschend, weil wir unseren Park intensiv auf seine Durchlässigkeit für nicht- kletternde Tiere überprüft haben: fast alle Seiten sind durch Gebäude oder mindestens zwei Meter hohe Mauern hermetisch abgeschlossen, lediglich das große Schultor ermöglicht tagsüber den Eintritt für solche Menschen und Tiere, die nicht klettern wollen oder können.

Mit der Verwaltung haben wir nun schon eine Idee entwickelt, um die Mauern ohne große Baumaßnahmen etwas durchlässiger für kleine Tiere zu machen. So hoffen wir, dass der Igel und seine Artgenossen auch in Zukunft noch häufiger vorbeikommen. Tagsüber bieten sich hervorragende Rückzugsmöglichkeiten, während in der Dämmerung meist ungestört auf Nahrungssuche gegangen werden kann.
Auch sind wir gespannt, welche größeren Tiere uns in Zukunft noch in die Kamera- Falle tappen werden: Steinmarder (Martes foina) und Waschbär (Procyon lotor) sind manchmal schon von aufmerksamen Besuchern des Parks gesichtet worden.